Hamburg wird Fahrradstadt: Erfolgreichen Ausbau der Infrastruktur weiterentwickeln & Bund in die Pflicht nehmen
Mit zwei Initiativen zum nächsten Doppelhaushalt will die rot-grüne Koalition im Hamburger Rathaus die Infrastruktur für Radfahrende in der Hansestadt weiter verbessern. Auf Basis des ursprünglichen 1.000-Bügel-Programms und aktuell in 2019 und 2020 erfolgreich realisierten jeweils 2.000 neuen Fahrradbügeln wird nun die Zielmarke auf 2.500 neue Fahrradbügel pro Jahr gesetzt werden.
Besonderer Fokus soll auf das Programm „Fahrradparken im Quartier“ gelegt werden, um in urbanen Quartierszentren und verdichteten Wohnquartieren mehr sichere und überdachte Abstellmöglichkeiten zu schaffen. Dabei wird insbesondere bei den Dimensionen auch darauf geachtet, dass die Flächen auch für die immer beliebter werdenden Lastenfahrräder geeignet sind.
Darüber hinaus sorgt die rot-grüne Koalition dafür, dass bei den neuen Stationen im Rahmen des größten Schnellbahn-Ausbaus seit fünfzig Jahren das erfolgreiche Bike + Ride-Entwicklungskonzept fortgeschrieben wird und an den neuen Haltestellen der S4, U4, S21, U5, S32 und U4 ebenfalls ausreichend überdachte und sichere Fahrrad-Abstellmöglichkeiten geschaffen werden.
Mit einem weiteren Antrag wenden sich SPD und Grüne in Richtung des Bundes. Der Senat wird ersucht, sich beim Bund für eine bessere und verlässliche finanzielle Ausstattung der bundesweiten Radverkehrsförderung einzusetzen. So sollen die insgesamt 900 Millionen Euro Radverkehrsförderung aus dem Klimaschutzprogramm auch über das Jahr 2023 fortgeführt werden. Von den bisher gut 660 Millionen Euro Finanzhilfen an die Länder entfallen auf Hamburg 3,6 Prozent.
Dazu mein Kollege Ole Torben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion:
„Der Erfolg der Mobilitätswende hängt ganz maßgeblich davon ab, dass wir die Infrastruktur von Radverkehr und öffentlichem Nahverkehr spürbar verbessern und damit sowohl Attraktivität als auch Akzeptanz erhöhen. Innerhalb des Mobilitätsmixes soll der Anteil des Rads von aktuell 15 Prozent auf kurzfristig 25 und perspektivisch 30 Prozent erhöht werden. Das gelingt nur, wenn wir ausreichend in Service und Infrastruktur investieren. Wir tun dies in Hamburg seit sehr vielen Jahren, wollen aber auch den Bund hier mit seinen Versprechen stärker und die Pflicht nehmen. Wenn wir alle zusammen Klimaschutz ernst nehmen wollen, muss das ‘Klimaschutzprogramm 2030‘ auch über das Jahr 2023 hinaus fortbestehen und für die Länder planbare Finanzhilfen für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur beinhalten.”
Als radfahrpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion kann ich ergänzen:
„Die COVID-19-Pandemie hat gerade in Hamburg noch mehr Menschen dazu gebracht, bei ihren innerstädtischen Wegen das Fahrrad zu nutzen. Rund 33 Prozent mehr Radfahrende waren im vergangenen Jahr auf Hamburgs Straßen und Fahrradwegen unterwegs. Diese Begeisterung wollen wir aufgreifen und dafür sorgen, dass die bereits erfolgten Investitionen in unsere Infrastruktur fortgesetzt werden.
Gerade das Bike + Ride-Programm hat gezeigt, dass wir damit die Bereitschaft, vom eigenen Auto auf Fahrrad und Bahn zu wechseln, verstärken. Das bisherige Entwicklungskonzept sieht bis 2025 eine Erhöhung auf 28.000 Fahrrad-Abstellmöglichkeiten an Schnellbahn-Haltestellen vor. Dieses Ziel erreichen wir und wir wollen noch mehr. Die sechs neuen Schnellbahn-Linien sollen gleich von Beginn an mit ausreichend sicheren und überdachten Abstellmöglichkeiten ausgestattet werden. Außerdem wollen wir das Radfahren auf der Kurzstrecke gerade in der verdichteten Stadt attraktiver machen, indem in den Quartieren und den urbanen Zentren mehr Fahrrad-Parkplätze zu finden sind, gerade auch für die zunehmende Zahl von Lastenfahrrädern als echte Alternative zum eigenen Auto.”