Hamburg verbessert sich beim ADFC-Fahrradklima-Ranking auf Platz 25
Pochnicht: „Erste Erfolge stellen sich ein, es bleibt noch viel zu tun“
Das Ergebnis des diesjährigen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hat Hamburg mit einer Gesamtnote von 4,2 bewertet. Im Ranking der Großstädte hat sich die Platzierung der Hansestadt gegenüber 2016 nicht verschlechtert, im Gegenteil: Hamburg erreicht Platz 25, sechs Platzierungen höher als vor zwei Jahren.
Lars Pochnicht, Radverkehrsexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion, betrachtet die Befragung des ADFC als Rückenwind für die ehrgeizigen Mobilitäts-Ziele von Senat und rot-grüner Mehrheit in der Bürgerschaft:
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht. Hamburg würde sicherlich weit höher stehen, wenn unter den CDU-Bürgermeistern zehn Jahre lang wenigstens etwas für den Radverkehr in Hamburg getan worden wäre. Die Befragung nennt zurecht die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie das gute Angebot öffentlicher Leihfahrräder als positive Faktoren. Mit der StadtRAD-Offensive in allen Stadtteilen, einem Mehr an Fahrrädern und innovativen Lastenfahrrädern in den verdichteten Innenstadt-Quartieren, haben wir den Puls der Zeit getroffen und werden hier weiter vorangehen. Schon jetzt haben wir das erfolgreichste Fahrrad-Leihsystem Deutschlands.“
Pochnicht nennt einige der wichtigsten Projekte für den Fahrradverkehr:
„Mit der Fahrradkampagne werden wir im Mai den Startschuss für mehr Aufmerksamkeit für den Radverkehr setzen und auch da sind wir auf dem richtigen Weg. Hamburg ist bereits jetzt Vorreiter bei den Abbiege-Assistenzsystemen für LKW, in dem wir den kommunalen Fuhrpark damit freiwillig ausrüsten und damit nicht warten, bis Verkehrsminister Scheuer endlich tätig wird. Wir sanieren die Radwege und Radstreifen und haben seit dem letzten CDU-Bürgermeister das Volumen um den Faktor 3,5 erhöht.“
Der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen steigt kontinuierlich von 15 % im Jahr 2008 auf zuletzt (2017) 15 %. Die Steigerungen an den Pegel-Messpunkten liegen sogar weit höher. „Hamburg investiert nicht nur quantitativ, wir legen auch eigene Maßstäbe“, sagt Pochnicht weiter. „So sind Fahrradstreifen in Hamburg grundsätzlich mit 2,25 m ganz 40 cm breiter als der bundesweite Standard. Dabei sind Radfahrstreifen nicht die einzige Form der Wegeführung. Bei jeder Baumaßnahme wird genau geschaut, welches Form die beste ist. Denn in einer gewachsenen Stadt ist der öffentlich Raum endlich und eigene Radweg-Spuren sind nicht immer zu erreichen, wenn Bäume erhalten bleiben und nicht zu viele Parkplätze entfallen sollen.“
Und Lars Pochnicht zieht ein positives Resümee: „Natürlich wollen wir unter den großen Millionenstädten Berlin, München, Köln an der Spitze sein. Hier belegen wir den guten 2. Platz und sehen dies als Ansporn, unsere Bemühungen noch weiter zu verstärken.“