Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat gemeinsam mit dem Polizeivizepräsident und dem Leiter der Verkehrsdirektion Mitte Februar die Verkehrssicherheitsbilanz für unsere Stadt im Jahr 2021 vorgestellt.

Demnach war im vergangenen Jahr ein leichter Anstieg der Verkehrsunfälle von 58.140 auf 59.427 zu verzeichnen. Damit lag die Gesamtzahl auch im zweiten von der Pandemie beeinflussten Jahr immer noch rund 14 Prozent unter den fast 69.000 registrierten Unfällen des Jahres 2019. In knapp 90 Prozent der Fälle entstanden lediglich Sachschäden.

Den Großteil hierbei macht der Anstieg der Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung (+1.021) aus, in deren Erhebung auch Kleintransporter, bis 3,5 t, mit einbezogen sind. Allein ihr Anteil beträgt dabei 751 von 1.021 zusätzlichen Unfällen und zeichnet sich größtenteils durch Unfälle Den Großteil hierbei macht der Anstieg der Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung (+1.021) aus, in deren Erhebung auch Kleintransporter (bis 3,5 t) enthalten sind. Allein ihr Anteil beträgt dabei 751 von 1.021 zusätzlichen Unfällen und zeichnet sich größtenteils durch Sachschadensunfälle wie zum Beispiel die klassischen Parkrempler aus. Das rasante Wachstum des Onlinehandels und die Zunahme der Zulassungszahlen für Kleintransporter dürften damit in Zusammenhang stehen.it Sachschaden aus. Das rasante Wachstum des Onlinehandels und die Zunahme der Zulassungszahlen für Kleintransporter dürften damit in Zusammenhang stehen.

Bei 6.797 Verkehrsunfällen verunglückten 8.153 Personen und damit 249 mehr als 2020, aber immer noch 1.142 weniger als 2019. Die Zahl der Schwerverletzten stieg leicht auf 772 (+51), die der Leichtverletzten auf 7.361 (+193). Die Anzahl aller Verunglückten je 100.000 Einwohner liegt mit 440 sehr nahe an dem historischen Tiefstwert aus 2020 (428).

Im vergangenen Jahr kamen 20 Menschen im Straßenverkehr ums Leben (2020: 15 und 2019: 28 Verkehrstote). Betroffen waren zehn zu Fuß Gehende, drei Radfahrende, drei Personen in Lkw, zwei auf Motorrädern und zwei in Pkw.

Leider stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern, bis 14 Jahre, um 1,9% auf 592 an, bei denen 419 Kinder (+40/+10,6%) verletzt wurden. Im Vergleich zu 2019 wurden vier Kinder weniger verletzt.  Leider war auch der Tod eines vierjährigen Kindes zu beklagen.

Die Verkehrsunfälle mit Seniorenbeteiligung lagen mit 10.565 auf etwa gleichem Stand wie in 2020 (+0,4%). 839 Senioren erlitten Verletzungen, dies sind 0,8% weniger als in 2020.

In 2021 wurden 3.703 Verkehrsunfälle mit Radfahrenden aufgenommen, was einem geringfügigen Anstieg von +0,9% zu 2020 entspricht. In 677 Fällen (+53,9%) handelte es sich dabei um Unfälle ohne jegliche Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Bei weiteren 263 Verkehrsunfällen war auch die zweite beteiligte Person mit dem Fahrrad unterwegs. Die Anzahl verunglückter Radfahrender ist mit 2.737 unverändert. Rund zwei Drittel der Radfahrunfälle wurden durch Radfahrende zumindest mitverursacht.

Bei motorisierten Zweirädern wurden im letzten Jahr 1.836 (+391/+27,1%) Verkehrsunfälle aller Größenordnungen registriert. Trotz einer leicht gestiegenen Anzahl von Verkehrsunfällen mit Motorradfahrenden (über 50 Kubikzentimeter) auf 701 (+25/+3,7%), verunglückten in dieser Klasse so wenig Motorradfahrende wie seit über 20 Jahren nicht.

Sogenannte E-Scooter haben sich zu einem beliebten und viel genutzten Fortbewegungsmittel überwiegend im innerstädtischen Bereich Hamburgs entwickelt. Im Vergleich zu 2020 stieg ihr Anteil im Leihbetrieb von etwa 6.000 sprunghaft auf knapp 17.000 Fahrzeuge in 2021 an. Mit einer Anzahl von 606 Verkehrsunfällen bei den motorisierten Zweirädern liegt allein deren Beteiligung bei knapp einem Drittel. Bei diesen Verkehrsunfällen, zumeist von den E-Scooter-Fahrenden selbst verursacht, wurden 370 Nutzer von E-Scootern und 91 andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verletzt.

Erfreulich ist der weitere Rückgang verunglückter zu Fuß Gehender im Vergleich zu 2020 um 6,9% auf 820. Dies ist ein historischer Tiefststand seit Beginn der statistischen Erfassung. Das gilt auch für die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit zu Fuß Gehenden, die im vergangenen Jahr mit 1.153 noch nie zuvor so niedrig war. Unfälle mit zu Fuß Gehenden beruhten nicht selten auf eigenem Fehlverhalten, zumeist beim Überqueren der Fahrbahn. Dies musste auch bei sechs von zehn tödlich verunglückten zu Fuß Gehenden festgestellt werden. Eine Verantwortung haben aber auch Kraft- und Radfahrende, die durch angepasste Geschwindigkeit, vorausschauende Fahrweise und regelkonformes Verhalten ihren Beitrag für die Sicherheit von zu Fuß Gehenden leisten müssen.

Geschwindigkeit und Abstand sind zwar weiterhin die häufigsten Unfallursachen, die dadurch bedingten Verkehrsunfälle mit Personenschäden sind 2021 jedoch um 5,6 Prozent gesunken. Geschwindigkeitsüberschreitungen und Verstöße gegen die Abstands- und Vorfahrtsregeln sowie Rotlichtmissachtungen führen aber noch immer zu mehr als einem Drittel der schwerwiegenden Verkehrsunfälle.

Konsequente Geschwindigkeitsüberwachungen durch mobile und stationäre Messanlagen und Videofahrzeuge der Polizei sind weiterhin wichtiger Bestandteil der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. An Unfallbrennpunkten sowie an schützenswerten Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen richtet die Polizei einen besonderen Fokus auf die Geschwindigkeitsüberwachung.

Mit der Umsetzung des angekündigten Aufbaus einer dritten Fahrradstaffel im Jahr 2021, die auch dem seit Jahren zunehmenden Radverkehr in der Stadt Rechnung trägt, ist ein hamburgweiter Einsatz dieser spezialisierten Kräfte gewährleistet. Auch der Schwerlast- und Güterverkehr wächst in Hamburg stetig an. In den letzten Jahren wurden bei Verkehrskontrollen steigende Beanstandungsquoten festgestellt. Um den EU-Vorgaben und den voranschreitenden technischen Entwicklungen gerecht zu werden, wird 2022 eine Kontrollgruppe Schwerlastverkehr eingerichtet.