Bundespräsident Richard von Weizsäcker nannte den 8. Mai im Jahr 1985 den „Tag der Befreiung“. Dieser Tag markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Kapitulation von Nazi-Deutschland und dem Ende des nationalsozialistischem Terror-Regime, unter dem ganz Europa und Afrika unmittelbar zu leiden hatten. Dieser Tag legte die Grundlage für unsere heutige Demokratie und markiert den Wiederaufbau Deutschlands –nicht nur materiell mit Steinen, sondern auch moralisch. Nicht alle Deutschen haben den Bundespräsidenten damals dafür gefeiert und noch heute sprechen Spitzenleute der AfD von einem „Tag der Schande“. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht zudem einmal mehr deutlich, dass wir uns immer wieder dem Glück gewahr werden müssen, in einem friedlichen Europa leben zu dürfen. Die Fraktionen von SPD und Grünen haben in der Hamburgischen Bürgerschaft gemeinsam mit der CDU-Fraktion beschlossen, den 8. Mai auch offiziell zu einem Gedenktag zu erklären. Hamburg schließt sich damit den anderen norddeutschen Ländern Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an, die bereits zuvor diesen Tag zum offiziellen Gedenktag erklärt haben. Ziel der Initiative ist es, mit einem würdevollen Rahmen den Befreiern, den Befreiten und dem Kriegsende von 1945 zu gedenken. Um dies zu erreichen, sollen aber auch alle gesellschaftlichen Akteure aufgerufen werden, dieses Gedenken durch Veranstaltungen oder Aktionen mit Inhalt zu füllen. Dabei sind nicht nur Senat und Bürgerschaft gemeint, sondern auch Vereine oder Organisationen sollen sich nach Möglichkeit daran beteiligen. Nur so kann es gelingen, das Gedenken und Erinnern zu einer gemeinsamen Aufgabe zu machen, die unsere Demokratie und den Frieden schützt.
Mehr Informationen: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/79931/8_mai_als_offizieller_gedenktag_in_hamburg.pdf