(Foto: Lars Pochnicht)

Im vergangenen Jahrzehnt war der Schulbau ein großer Schwerpunkt der Hamburger Politik. Der jahrelange Investitionsstau wurde erfolgreich behoben, indem zwischen 2011 und 2020 rund 3,3 Milliarden Euro allein für den Neubau und die Modernisierung der Gebäude der staatlichen Schulen investiert wurde, davon 173 Millionen Euro in den Stadtteilen Bramfeld, Farmsen-Berne und Steilshoop. Und dieser Weg wird fortgesetzt: Mit einem umfassenden Neubauprogramm werden an den Hamburger Schulen moderne und großzügige Lernumgebungen geschaffen und gleichzeitig wird das Sanierungsprogramm fortgesetzt. Insgesamt umfasst das Investitionsprogramm bis zum Jahr 2030 ein Volumen von mehr als 4 Milliarden Euro. Dies erfuhr ich aus einer gemeinsamen Kleinen Anfrage mit meiner Kollegin Regina Jäck an den Senat. Laut aktuellen Planungen werden in den Jahren 2021 und 2022 in die allgemeinbildenden Schulen in Bramfeld, Farmsen-Berne und Steilshoop rund 50 Millionen Euro investiert.

Um der stark steigenden Zahl von Schülerinnen und Schülern zügig zu begegnen, hat Schulbau Hamburg zudem das Hamburger Klassenhaus entwickelt, eine modulare Lösung, die einen individuellen Grundriss mit geschlossenen und offenen Räumen aufnimmt. Während das Hamburger Klassenhaus eine Lösung insbesondere für die notwendige schnelle Erweiterung von Schulstand-orten darstellt, werden alle weiteren Baumaßnahmen und neue Schulen weiterhin individuell geplant und gebaut.

Bis zum Jahr 2027 entstehen im gesamten Stadtgebiet darüber hinaus mehr als 100 Sporthallen. Diese Flächen werden nicht nur dem Schul-, sondern auch dem Vereins- und Quartiersleben neuen Raum bieten. Dafür wurde in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit Spitzenverbänden und den Vereinen vor Ort intensiviert und verstetigt. In diesem Zusammenhang werden gegenwärtig quartiersbezogene Konzepte zum multifunktionalen Sporthallenbau entwickelt und als Pilotprojekte aufgesetzt.

Große Sanierungsinvestitionen wurden in den letzten Jahren bereits getätigt. So wurden in das Gymnasium Farmsen 18,15 Millionen Euro u.a. für den Neubau des Hauptgebäudes mit Mensa, einer Vitalküche, Gemeinschafts- und Unterrichtsflächen sowie für die Sanierung der Sporthalle investiert. Mittel in Höhe von 15,75 Millionen Euro wurden für den Neubau eines Gebäudes und der Sanierung der Sporthalle in der Erich-Kästner-Schule ausgegeben. Mit rund 10,5 Millionen Euro wurde die Sanierung u.a. des Kreuzbaus der Grundschule Eckerkoppel finanziert.

In Bramfeld wurden folgende Investitionen getätigt: Für die Stadtteilschule Bramfeld sind Mittel in Höhe von 6,88 Millionen Euro für den Neubau einer Zweifeld-Sporthalle mit 11 Unterrichtsräumen, für die Sanierung der Verwaltungsräume, des Schulgebäudes, der Lehrküche und der Klassentrakte sowie für den Einbau einer Ganztagsküche ausgegeben worden. Rund 1,79 Millionen Euro sind im Johannes-Brahms-Gymnasium in Bramfeld investiert worden, für den Neubau einer Mensafläche für die ganztägige Betreuung.

Das größte Volumen betraf den Neubau des Campus Steilshoop. Etwa 46 Millionen Euro sind für den Neubau des Campus Steilshoop mit Stadtteilschule und Grundschule sowie für die Errichtung eines Quartierszentrums mit Mensa, einer Produktionsküche und öffentliche Gemeinschaftsflächen, der Neuerstellung der Außenanlagen sowie der Instandsetzung der Dreifeld-Sporthalle ausgegeben worden.

In den beiden kommenden Jahren, 2021/2022, wird hauptsächlich in die Schulen im Stadtteil Bramfeld investiert. So sind umfangreiche Maßnahmen in den Schulen Fabriciusstraße (Neubau eines Hamburger Klassenhauses für rund 4,35 Millionen Euro), Heinrich-Helbing-Schule (Zubau eines zusätzlichen Zuges in Form eines Hamburger Klassenhauses und der Sanierung der Gymnastikhalle  für rund 4,4 Millionen Euro), Schule Fahrenkrön (Zubau eines zusätzlichen Zuges mit Mensa sowie Unterrichts- und Gymnastikflächen für rund 6,4 Millionen Euro) sowie an der Grundschule Bramfeld (Neubau von Pausenhalle und Musikraum sowie Sanierung von Klassengebäuden für rund 7,7 Millionen Euro) und dem Gymnasium Grootmoor (Neubau der Mensa und Sanierung der Außenanlagen für etwa 3,2 Millionen Euro) geplant.

Zusätzlich wird in Hamburg weiter in den klimafreundlichen Schulbau investiert. Inzwischen werden sämtliche Neubauten, aber auch einige Sanierungsvorhaben mit Gründächern ausgestattet. Angestrebt wird eine Gründachfläche von knapp 200.000 Quadratmetern auf den Hamburger Schulgebäuden. In Bramfeld, Farmsen-Berne und Steilshoop wurden beispielsweise die Erich-Kästner-Schule, die Grundschule Bramfeld, das Gymnasium Grootmoor und die Schule am See bereits mit Gründächern ausgestattet.

Weiter wird der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen (PV) auf Schuldächern umgesetzt. Der Solarstrom dient der Eigenversorgung der Schulen. Erstes Etappenziel ist die Installation von 100.000 Quadratmetern PV-Modulfläche bis 2023. Auf jedem Neubau soll grundsätzlich eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden. In Bramfeld verfügen zwei Schulen (u.a. die Grundschule Eckerkoppel) bereits über eine Photovoltaik-Anlage, darüber hinaus ist eine solche Anlage beispielsweise an der Grundschule Bramfeld, dem Gymnasium Grootmoor, der Schule an der Seebek und der Schule Fahrenkrön geplant. Die Stadt setzt dabei auf hochwertige und langlebige Materialien, die den nachhaltigen Charakter aller neuen Schulbauten prägen sollen. Die begrünten Dächer leisten dabei einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Bereits in den letzten Jahren konnte der CO2-Ausstoß der Hamburger Schulgebäude dank der Schulbauoffensive und umfangreicher Sanierungen deutlich gesenkt werden. Mit der steten Intensivierung der klimafreundlichen Maßnahmen wird eine weitere Reduktion von aktuell jährlich rund 95.000 Tonnen CO2-Ausstoß für Hamburgs Schulgebäude auf rund 63.000 Tonnen im Jahr 2030 angestrebt.